Rasende ZDF-Reporter beim Spargelstechen

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit so abartigen Extrem-Parade-Beispielen wie diesen in Ihrer Sendung zdf-Reporter am 28.06.06 vorgeführten, jugendlichen, unverfrorenen Spargelstecher wird bei den noch steuerpflichtigen Arbeitnehmern doch nur sinnloser Hass ausgelöst und geschürt gegen die Millionen Arbeitslosen.

Es ist nur eine Frage der Zeit, wie lange die von unendlicher Arbeitslosigkeit Betroffenen solche journalistische Anfeindungen geduldig hinzunehmen bereit sind. Wie lange können sich Reporter der Öffentlich Rechtlichen Rundfunkanstalten so etwas eigentlich noch ungestraft erlauben?

Wohin mit den Millionen Arbeitslosen? So große Spargelfelder gibt es nicht, um diese Menschenmassen zu beschäftigen. Die Erntezeit dauert ca. 6 Wochen. - Was dann? Journalisten wissen bestimmt, wie's dann weiter geht. Aber 6 Wochen Saisonarbeit dienen lediglich dazu, Millionen Menschen feige ins Gesicht zu schlagen, jedes Jahr aufs neue. Sind wir mal gespannt auf die saure Gurkenzeit im Spreewald. Die unendliche Geschichte Gurkenflieger - eine weitere beliebte Chimäre für Journalisten im Kampf gegen die arbeitsunwilligen Arbeitslosen.

Was verdienen eigentlich die Mitarbeiter beim ZDF und ARD und den zahllosen Nebensendern monatlich? Woher kommt dieses Geld überhaupt?

Mit freundlichen Grüßen

Klaus - 28.06.06


Knallharte ZDF-Reporter beim Erdbeerpflücken

ZDF-Reporter am 12.07.06

wo beginnt eigentlich der sittenwidrige Lohn? Bei dem Lohn eines aufreißerisch knallharten ZDF-Reporters etwa? Mal ehrlich, wäre der wirklich bereit, sich für 2,70 Euro krumm zu machen? Es ist leicht, die Bereitschaft zur Selbstkasteiung immer bei anderen zu erwarten und zu fordern. Das Gesabber von "Leistung muss sich wieder lohnen" ist angesichts des niedergehenden Arbeitsmarktes und der lautstarken Forderungen nach immer mehr Billiglohn bei den als "unterbelichtet" eingestuften Arbeitnehmern ein Hohn. "Leistung muss sich wieder lohnen" - das muss für alle gelten!
Auch bei der Rekrutierung von Arbeitskräften gilt je her das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Das hält der Erdbeerbauer doch auch so, wenn er den Preis für seine Ernteausbeute festlegt.

Fest steht, der vorgeführte Erdbeerbauer ist total verkommen, lässt er für 2,70 Euro die Leute auf seinen Erdbeerfeldern schuften. Faule Arbeitslose hin, Arbeitslose her. Auch bei denen handelt es sich immer noch um Menschen, die zwar ihre Chance auf eine steuer-und sozialabgabenpflichtige Erwerbsarbeit verloren haben, nicht aber ihre Würde. Sie sind arbeitslos, aber nicht entmündigt. Mir scheint sogar, der ZDF-Reporter würde diese Menschen gerne entmündigt sehen - reif für's Arbeitslager.

Ein Volksspruch der korrigierend ergänzt werden muss: "Arbeit schändet nicht"? - Es kommt darauf an, wie sie gewürdigt wird.

Die unüberlegte Erklärung eines befragten Vorarbeiters, warum sich kaum Arbeitslose Helfer fänden, war das I-Tüpfelchen: Das Arbeitslosengeld sei zu hoch. Da es sich bei den vorgeführten und an den Pranger gestellten Leuten wohl um ALGII-Empfänger handeln dürfte, ist eine solche Aussage geradezu schwachsinnig. Sowohl der ZDF-Reporter als auch besagter Erdbeerheld übersehen die unumstößliche Tatsache, dass die Saison der Erdbeerernte nur einige Wochen dauert, die Arbeitslosigkeit aber ist mit Abschluss dieser Saison in den meisten Fällen nicht zu Ende.

Aber im Rechnen tut sich unsere Nation bekanntlich recht schwer, wie zahlreiche traurige Beispiele belegen. Da gibt es die wie auch immer zurechtgebogene Pisa-Studie, mit der die Pferde scheu gemacht wurden - natürlich vor allem von den Medienfuzzies - und da gibt es noch ungezählte Rechenkunststücke, von Professoren und Volksweisen aufgestellt, die alle den gleichen Makel hatten: Sie stimmten hinten und vorne nicht. Selbst die vorgenommenen Korrekturen erwiesen sich im Nachhinein auch noch als falsch. Hut ab vor unseren Eliten.

Klaus - 14.07.06

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