Gnade für Gnadenlose?

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei Ihrer Sendung zum Thema Entlassung der RAF-Terroristen Mohnhaupt und Klar aus der Haft hatte ich den Eindruck, hier solle darüber eine Volksbefragung initiiert werden.

Oder man solle es gar den persönlichen Befindlichkeiten von Journalisten anheimstellen, ob oder ob nicht.

Wenn die Tochter von Ulrike Meinhoff eine derart vernichtende Auffassung über die Perspektive der beiden Häftlinge, die ja einmal mit ihrer eigenen Mutter eng verbunden und gemeinsam gehandelt hatten, demonstriert, stellt sich mir die Frage, was die Tochter eigentlich für ein verkorkstes Verhältnis zur Mutter gehabt haben muss. Man stelle sich vor, ihre Mutter wäre noch am Leben und in Haft und sollte daraus entlassen werden. Wie würde sie dann diskutieren? Würde sie ihrer eigenen Mutter keine Chance einräumen? Einfach widerlich.

Ich meine, diese Frau Röhl hätte an einer solch heiklen Debatte gar nicht teilnehmen, nicht eingeladen werden dürfen. Sie sollte sich besser völlig raushalten. Unangenehm, diese Person. Die Meinhoff ist und bleibt ihre Mutter, da kann sie machen was sie will.

Michael Esper, Deutschen Opferschutzbund Djerba e.V., als ein noch lebendes Opfer eines anderen Terroranschlages verhält sich doch genau so unerbittlich, wie er den RAF-Leuten vorwirft, dass sie es gewesen waren.

Was sollen eigentlich all die Opfer zum Beispiel der SED-Diktatur sagen, die Jahre ihres Leben unschuldig hinter dreckigen Gefängnismauern verbringen und dort um ihre Gesundheit und um ihr Leben bangen mussten. Sie waren auch einem Terror ausgesetzt, über lange Zeit! Die leiden heute noch bis ans Lebensende unter dem Trauma ihrer Inhaftierung und Vergewaltigung.

Und das Verrückte ist: Die Menschen, von denen sie in eine die Gesundheit und das Leben bedrohende Situation gebracht wurden, leben heute noch unbehelligt und sind voll in diesen angeblichen Rechtsstaat integriert und anerkannt. Sie wurden bis heute für ihre Verbrechen an den Opfern der SED-Diktatur von diesem unseren Rechtstaat nicht zur Verantwortung gezogen. Über deren Verbechen wird nicht einmal diskutiert.

Was für eine verlogene Debatte das alles.

Am Ende sitzen alle Opfer als Richter da. Vielleicht keine schlechte Variante der Rechtsprechung. Da würde vermutlich die Todesstrafe wieder eingeführt.

Klaus - 28.01.07 | www.Anecken.de