Meckerecke - Ihre Meinung ist gefragt! Meckern Sie mit!

Wenn Sie mal Dampf ablassen wollen zu einem beliebigen, die Allgemeinheit betreffenden Thema-oder Sie haben ein eigenes-, dann senden Sie doch einfach Ihre möglichst kurzgefasste Meinung, Ihr Thema zur Veröffentlichung auf diesen Seiten per eMail

Zum Thema: Sozialschmarotzer und die Medien

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihre Umfrage in der Sendung MDR um Zwölf, ob es "Kontrollen gegen Sozialschmarotzer" geben solle, halte ich direkt für unmoralisch. Der MDR baut sich großkotzig in Leipzig mit millionenfachen Aufwand und mit dem Geld der TV-Gebühren-Zahler einen Sendepalast, beschäftigt dort unzählige Leute mit fetten Gehältern, Bezügen, Honoraren oder wie auch immer das genannt werden will und maßen sich an, derartige Umfragen in die Welt zusetzen. Und das, obwohl bekannt ist, wie der überwiegende Mob reagiert. Auch der in Nadelstreifen. Die, welche noch Arbeit haben und Steuern zahlen, fühlen sich ohnehin ausgerechnet von den Sozialhilfeempfängern und Arbeitslosen ausgenützt. Doch nicht etwa von denen, die im großen Stil die Gemeinschaftskasse unserer Gesellschaft plündern, und das selbstbewußt und ehrenwert. Einem bedenklichen Teil von diesem Mob wäre es recht, wenn die Menschen in dieser wachsenden Bevölkerungsschicht ihrer Menschenwürde gänzlich beraubt und sie nach Belieben von Bürokraten und Medien gedemütigt, öffentlich geteert und gefedert würden. Die plädieren auch für die Errichtung von Internierungslagern - Arbeitslagern, die später in Vernichtungslager münden - Hatten wir alles schon mal in unserer peinlichen Geschichte. Schmarotzer der Nation! Da wird der Spieß einfach umgedreht. Motto: Nicht die Ursachen für sozialen Unfrieden beseitigen, sondern die Menschen, die in diesen Abgrund fallen. So lassen sich Probleme bestimmt lösen. Mit Ihren makabren wie verantwortungslosen Aufrufen, verehrte Arbeiter und Arbeiterinnen beim MDR, schüren Sie Haß und auch Neid bei den Menschen. Neid, weil viele Arbeit habende Menschen tatsächlich glauben, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger seien allesamt Faulenzer und es ginge denen auf ihre Kosten "viel zu gut"! Natürlich - und ich meine wirklich "natürlich"- gibt es Mißbrauch. Den gibt es auch unter den Steuerzahlern. Werden deshalb alle Steuerzahler gleich permanent als vogelfrei erklärt und "kontrolliert", ob sie denn nicht etwa...oder gar die Steuern abgeschafft? Ich finde, Sie als vom Glück "verfolgte" Arbeitnehmer sollten sich ein wenig in Demut üben und Zurückhaltung an den Tag legen. Schließlich kriegen Sie Ihr Geld auch nicht vom lieben Gott, sondern von den Menschen, die regelmäßig von der GEZ geradezu abgezockt werden. Und: Auch Arbeitslose geben einen Teil ihres Lebensunterhaltes an die Mitarbeiter der „Öffentlich-Rechtlichen“ Medien ab. ARD und ZDF-darunter der MDR- kriegen den Hals nicht voll. Und Ihre Leistung steht weißgott nicht immer in einem gerechtfertigten Verhältnis zum Geld, was Sie für Ihre Arbeit erhalten.

Begangener Mißbrauch durch einzelne gibt keinem von uns das Recht, über Menschen herzufallen, die ohnehin gestraft sind und unter ihrer Situation zu leiden haben. Das sollten Sie sich alle unbedingt hinter Ihre großen MDR- Ohren schreiben.

27.10.00 Klaus



Retour

Meckerecke - Ihre Meinung ist gefragt!

Zum Thema: Der wachsame Sachse

Als hellwacher Bürger des Landes Sachsen könnte ich meinen, die Idee stamme aus Stasi-Kreisen: „Vorsicht, wachsamer Bürger!“ Einen solchen Aufkleber an den Wohnungstüren von „DDR-Bürgern“ hätte ich mir gut vorstellen können. Früher gab's noch „Pst, Feind hört mit“. „Vom „wachsam“ sein bis zum Ausspionieren ist es schließlich nur ein kleiner Schritt. Da finde ich den Aufruf: „Bürger helfen Bürgern“ schon sympathischer.

28.10.00 Klaus



Retour

Meckerecke - Ihre Meinung ist gefragt!

Zum Thema: Das Bundesverfassungsgericht soll Farbe bekennen

Was ich nicht für möglich gehalten habe: Nun versuchen die sich stets als „demokratisch“ darstellenden Bundestagsparteien doch tatsächlich, das Bundesverfassungsgericht in die Enge zu treiben mit der Erwartung, diese möge eine rechtstaatlich legitimierte Partei -die NPD- kurzerhand verbieten. Da kommt geradezu sowas wie Volksgerichtshof-Atmosphäre auf. Oder soll das Bundesverfassungsgericht Konkurrenz im Krampf der Parteien um „Wahlkampf-Geld“ und Wählerstimmen aus dem Weg räumen? Demokratieverständnis- reduziert auf die Volksvertreter und Richter? Soll doch das Volk darüber entscheiden- bei den Wahlen!

28.10.00 Klaus



Retour

Meckerecke - Ihre Meinung ist gefragt!

Zum Thema: Deutsche Leidkultur

Was ist Deutsche Leidkultur?
- Eine typische deutsche Kultur der Selbstzerfleischung, Selbstkasteiung, der eigenen Demontage. Mit Leidesmine tragen wir unsere schwere Schuld generationenübergreifend vor uns her. Dabei wissen wir doch alle, daß besonders die Sprache eines Volkes wesentlicher Bestandteil seiner Kultur ist. So gibt es eben auch in unserer Sprache Vokabeln wie Leitgedanke, Leitfaden, Leitfigur, Leitmotiv, Leitwort, Leithammel, Leitartikel, Geleit. Steht sogar in unserer Sprachbibel, dem Duden.
Und nun kommt einer und setzt einfach zwei passende Wörter zusammen und macht daraus „Leitkultur“, Deutsche Leitkultur sogar. Hier sind die Philologen unter uns aktiviert. Doch ich höre und sehe keinen. Wir Deutsche haben mit unser eigenen Sprache offensichtlich ein Problem. Nämlich mit der darin vorkommenden Vokabel „Deutsch“. Einige von uns hätten diese Vokabel liebendgern aus unserem Sprachgebrauch gänzlich ausgemerzt. Der DDR-Honecker war so einer. Aber was wäre, wenn wir in unserer unendlichen Leidensbereitschaft uns dieses Leitwortes entledigen würden? Dann gäbe es keine Deutsche Markenbutter mehr, keine Deutsche Bahn, keine Deutsche Bank, keine Deutschstunde mehr für Ausländer, die unsere Sprache tatsächlich lernen wollen. Es gäbe schließlich kein Streit mehr um Deutsche Entwicklungshilfen und Bürgschaften. Und vor allem gäbe es keine Deutsche Staatsbürgerschaft mehr, kein Deutsches Parlament, keinen Deutschen Bundestag, keinen Deutschen Bundeskanzler, keine Deutsche Einheit. Das alles tritt ein, wenn wir unsere Deutsche Kultur nicht zum Leitfaden für jede denkbare Praxis von Einbürgerungen machen. Übrigens: Die Deutsche Mark -auch Bestandteil unserer Kultur - ist schon so gut wie tot.

Zu unserem Leidwesen: Sind wir Deutsche (ger)manisch depressiv?

03.11.00 Klaus



Retour

| Bestimmen Sie doch auch mit, ob's weitergeht mit meckern auf Seite 9