Die Hetzjagd gegen Oskar Lafantaine

Nun erleben wir pur das Demokratieverständnis der gängigen Demokraten in den selbsternannten Großen Volksparteien, die meinen, die Demokratie gepachtet zu haben.



Der von allen offensichtlich gefürchtete Querulant und linke Politiker Oskar Lafontaine wird massiv gegeißelt. Vorwand hierfür ist die Verwendung eines Wortes, das die hiesigen ausländischen Arbeitnehmer kennzeichnet: Fremdarbeiter. Wer sich an diesem einen Wort dermaßen hochzieht und es zum Anlaß nimmt, einen gefürchteten politischen Gegner vor der Bevölkerung bloßzustellen und runterzumachen um ihn auszuschalten, verhält sich alles andere als demokratisch, alles andere als aufrichtig, alles andere als glaubwürdig.

Oskar Lafontaine - vor Schröder Parteivorsitzender der SPD - soll rechtsextremalisiert werden. Ein Linker, der eigentlich rechtsextrem ist? Für wie blöd halten diese Demagogen eigentlich das Volk? Glauben die allen Ernstes, die Mehrzahl vernunftbegabter Bürger werde auf dieses Theater hereinfallen und sich an dieser ehrrührigen Mobbingtour beteiligen? Aus den Reihen dieser Heuchler wird sogar schon danach geschrieen, Oskar Lafontaine müsse vom Verfassungsschutz beobachtet werden.
Soll das heißen, daß jeder, der versucht, in Deutschland mehr Gerechtigkeit für die Menschen einzufordern und wer endlich zu handeln beginnt, sich der Gefahr aussetzt, zuerst vom Verfassungsschutz observiert und dann womöglich in "Schutzhaft" genommen zu werden?
Kaum sind 60 bzw. 16 Jahre nach zwei der erbärmlichsten Diktaturen in Deutschland vergangen, scheint mir das menschenunwürdige Theater wieder von vorne loszugehen, langsam aber sicher - und unaufhaltsam?

Politisch Andersdenkende werden ohne Rücksicht auf ihre Bürgerrechte und Menschenrechte verfolgt, verleumdet, denunziert und gegen sie gehetzt. Sie werden gemobbt, sie werden isoliert und schließlich eiskalt abserviert. Das alles kenne ich aus meinem Leben in der untergegangenen DDR, einem Regime, welches mit Begriffen wie Menscherechte, Freiheit und Demokratie so locker umgesprungen ist wie der Hütchenspieler mit den Gewinnchancen seiner Opfer.

Immerhin will Lafontaine die Rückkehr zu einer Politik, die notwendigerweise auch die berechtigten Interessen der Mehrzahl der Bevölkerung in Deutschland berücksichtigt: eine Politik für die so genannten "Kleinen Leute"! Und das können die selbsternannten Volksvertreter nun überhaupt nicht leiden.
Das paßt ihnen nicht in ihr Konzept, die bisher mühsam erreichten Segnungen einer fortschrittlichen Gesellschaft, einer sozial verträglichen Marktwirtschaft in einem Sozialstaat endlich wieder beseitigen zu können. Und das sogar mit Hilfe einer Partei, die einmal der Sachwalter und Anwalt gerade der breiten Mehrheit unseres Volkes war, der SPD.

So nimmt es nicht Wunder, wenn auch aus deren Reihen sich welche aufgemacht haben, dem Oskar das Wasser abzugraben, ihm seine Glaubwürdigkeit zu rauben und ihn in ein übles Licht zu setzen. Und so können wir in den Medien jeden Tag neu erleben, wie von seinen angstvollen und haßgetriebenen Gegnern und Widersachern versucht wird, einem linken Politker, der sich für die Schwächeren und Benachteiligten in dieser Gesellschaft einsetzen will, das Fell über die Ohren zu ziehen und ihn unmöglich und so unananehmbar und damit unwirksam zu machen.

Endlich mal einer, der sich für das einfache Volk interessiert und einsetzt. Das können die angeblichen Demokraten nicht durchgehen lassen. Es lebe die Freiheit und Demokratie in Deutschland. Was für eine hohle Botschaft.

Klaus - 05.07.05