Was einem Kleines Leut zur SPD so einfällt

Opposition und Arbeitgeber sind am Zug.

Die SPD - Partei der kleinen Leute? - Also zerschlagen wir diese Partei; so machen wir die kleinen Leute klein.

Genosse SPD-Beck erklärt am 6.2.04 vollmundig, die Agenda10 sei alles andere als unsozial. - Will heißen, die hohe Zahl der jenigen Menschen, die durch diese Reform endgültig ins gesellschaftliche Abseits, also ins Elend gestürzt werden, wird von den Partei-Ideologen kurzerhand ausgeblendet.

SPD-Motto: Das Ziel ist der Weg! - Nur, dieser Weg ist mit Sozialleichen gepflastert. Die moderne SPD läßt die Opfer ihrer geheiligten Agenda10 eiskalt über die Klinge springen.

Mail vom 10.02.04 an den neuen SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter

Sehr geehrter Herr Benneter,

in einem kurzen Statement heute anläßlich Ihres neuen Parteiamtes haben Sie etwa sinngemäß klar gemacht: Die Opposition und die Arbeitgeber lassen die einstige Arbeiterpartei SPD mit der Agenda 2010 (aggressiver Sozialabbau) die verdammte Drecksarbeit machen.
Damit manövriert sich die Partei der Kleinen Leute selbst ins Abseits, ins Jenseits...von Gut und Böse. Kommt die Opposition ans Ruder, wird die SPD gänzlich in die Wüste geschickt.
Immerhin müßte sie nach Machtverlust dann wieder bekämpfen, was sie derzeit vehement vorantreibt, um nicht vollends zum Handlanger von CDU, CSU, FDP und dekadenten Arbeitgebervertretern zu verkommen.

Wie die SPD aber Vertrauen und Glaubwürdigkeit bei den Kleinen Leuten - den meisten unserer Bevölkerung - zurückgewinnen will, bleibt mir ein Rätsel.

Noch nie zuvor waren Arbeitgeber und deren Parteien ihrem Ziel so nah, das Rad der Geschichte endlich zurückzudrehen und die ihnen verhaßten sozialen Verbesserungen für die meisten der Arbeitnehmer wieder auf ein menschenunwürdiges Niveau runterzuschrauben.

MFG. Klaus (kleines Leut aus Ostdeutschland)

eMail vom 11.02.04 an einen SPD Ortsverein

Sehr geehrte Damen und Herren der SPD,
was für ein Phänomen: Einer, dem die Ideale der einstigen Arbeiterpartei SPD (Liebknecht und Bebel werden sich inzwischen im Grabe umgedreht haben) ganz offensichtlich schnurz piep egal zu sein scheinen, wird von einem an der Parteispitze abgelöst, der vor seinen Gesinnungsgenossen an der Basis ignorant und trotzig erklärt, er werde den Weg des Abtrünnigen - Zurückgetretenen - beharrlich (bis zum bitteren Ende vielleicht?) und diesem treu ergeben weiterhin mitgehen. - Ohne Abstriche. Reformen um jeden Preis. Auch um den Preis des Verlustes der Glaubwürdigkeit und der Vertrauenswürdigkeit der SPD? Und die Genossen an der Basis sind zufrieden.
Spätestens hier wird der Basis doch ein klägliches Armutszeugnis bezüglich seiner Urteils-u. Orientierungsfähigkeit ausgestellt, wie ich meine. Werden die Menschen dort (an der Basis) tatsächlich für so naiv eingestuft, daß sie in der Tat etwas bei dem einen akzeptieren würden, was bei dem andern aber unannehmbar ist? Obwohl beide das selbe tun?

Wo ist die Sozialdemokratie inzwischen bloß hingeraten!

siehe Gothaer Programm -1863
Zitat: Hauptziele waren "der freie Staat und die sozialistische Gesellschaft, die Zerbrechung des ehernen Lohnsystems durch Abschaffung des Systems der Lohnarbeit, die Aufhebung der Ausbeutung in jeder Gestalt, die Beseitigung der sozialen und politischen Ungleichheit".

Die Opposition und die unverbesserlichen Arbeitgeber reiben sich frohlockend die Hände: Macht doch die Partei der kleinen Leute fürs sie die Drecksarbeit. Das hat es in der Vergangenheit eigentlich noch zu keinem Zeitpunkt in diesem Umfange gegeben.
Diese unglücksselige Entwicklung in der SPD ist wohl darauf zurück zu führen, daß immer weniger der maßgeblichen Leute (vielleicht auch schon der meisten Genossen/innen) sich dem eigentlichen Klientel der SPD verpflichtet oder ihnen gar zugehörig fühlen. Ihnen fehlt die Verbundenheit mit den sogenannten kleinen Leuten. Sie haben sich längst von ihnen abgenabelt. Ist diese Partei immer mehr lediglich zur Durchgangsstation oder zum Vehikel für Karrieren verkommen?

MFG. Klaus

11.02.04 - Klaus | noch was zur SPD