Opposition und Arbeitgeber sind am Zug.
Mail vom 10.02.04 an den neuen SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter
Sehr geehrter Herr Benneter,
in einem kurzen Statement heute anläßlich Ihres neuen Parteiamtes haben Sie
etwa sinngemäß klar gemacht:
Die Opposition und die Arbeitgeber lassen die einstige Arbeiterpartei SPD
mit der Agenda 2010 (aggressiver Sozialabbau) die verdammte Drecksarbeit
machen.
Damit manövriert sich die Partei der Kleinen Leute selbst ins Abseits, ins
Jenseits...von Gut und Böse. Kommt die Opposition ans Ruder, wird die SPD
gänzlich in die Wüste geschickt.
Immerhin müßte sie nach Machtverlust dann wieder bekämpfen, was sie derzeit
vehement vorantreibt, um nicht vollends zum Handlanger von CDU, CSU, FDP und
dekadenten Arbeitgebervertretern zu verkommen.
Wie die SPD aber Vertrauen und Glaubwürdigkeit bei den Kleinen Leuten - den
meisten unserer Bevölkerung - zurückgewinnen will, bleibt mir ein Rätsel.
Noch nie zuvor waren Arbeitgeber und deren Parteien ihrem Ziel so nah, das
Rad der Geschichte endlich zurückzudrehen und die ihnen verhaßten sozialen
Verbesserungen für die meisten der Arbeitnehmer wieder auf ein
menschenunwürdiges Niveau runterzuschrauben.
MFG.
Klaus
(kleines Leut aus Ostdeutschland)
eMail vom 11.02.04 an einen SPD Ortsverein
Sehr geehrte Damen und Herren der SPD,
was für ein Phänomen: Einer, dem die Ideale der einstigen Arbeiterpartei SPD (Liebknecht und Bebel
werden sich inzwischen im Grabe umgedreht haben) ganz offensichtlich schnurz piep egal zu sein
scheinen, wird von einem an der Parteispitze abgelöst, der vor seinen Gesinnungsgenossen an der
Basis ignorant und trotzig erklärt, er werde den Weg des Abtrünnigen - Zurückgetretenen -
beharrlich (bis zum bitteren Ende vielleicht?) und diesem treu ergeben weiterhin mitgehen. -
Ohne Abstriche. Reformen um jeden Preis. Auch um den Preis des Verlustes der Glaubwürdigkeit und
der Vertrauenswürdigkeit der SPD?
Und die Genossen an der Basis sind zufrieden.
Spätestens hier wird der Basis doch ein klägliches Armutszeugnis bezüglich seiner Urteils-u.
Orientierungsfähigkeit ausgestellt, wie ich meine. Werden die Menschen dort (an der Basis)
tatsächlich für so naiv eingestuft, daß sie in der Tat etwas bei dem einen akzeptieren würden,
was bei dem andern aber unannehmbar ist? Obwohl beide das selbe tun?
Wo ist die Sozialdemokratie inzwischen bloß hingeraten!
siehe Gothaer Programm -1863
Zitat:
Hauptziele waren "der freie Staat und die sozialistische Gesellschaft, die Zerbrechung des
ehernen Lohnsystems durch Abschaffung des Systems der Lohnarbeit, die Aufhebung der Ausbeutung
in jeder Gestalt, die Beseitigung der sozialen und politischen Ungleichheit".
Die Opposition und die unverbesserlichen Arbeitgeber reiben sich frohlockend die Hände: Macht
doch die Partei der kleinen Leute fürs sie
die Drecksarbeit. Das hat es in der Vergangenheit
eigentlich noch zu keinem Zeitpunkt in diesem Umfange gegeben.
Diese unglücksselige Entwicklung in der SPD ist wohl darauf zurück zu führen, daß immer weniger
der maßgeblichen Leute (vielleicht auch schon der meisten Genossen/innen)
sich dem eigentlichen
Klientel der SPD verpflichtet oder ihnen gar zugehörig fühlen. Ihnen fehlt die Verbundenheit mit
den sogenannten kleinen Leuten. Sie haben sich längst von ihnen abgenabelt. Ist diese Partei
immer mehr lediglich zur Durchgangsstation oder zum Vehikel für Karrieren verkommen?
MFG.
Klaus