empfangene eMail vom 08.05.07 von der Netzeitung
Sehr geehrter Herr...,
Herr... bat mich, Ihnen zu antworten. Selbstverständlich beschäftigen wir uns als Nachrichten-Website auch mit aktueller Sozialpolitik. Sofern sich relevante Neuigkeiten ergeben, berichten wir auch über DDR-Geschichte und ihre Aufarbeitung. Dabei sind wir offen für Anregungen. Sollten Sie also auf etwas gestoßen sein, dem wir nachgehen sollten, lassen Sie es uns wissen.
Mit freundlichen Grüßen - D... N... Netzeitung.de/ Politik
Beantwortung dieser eMail am 09.05.07 - adressiert an die Netzeitung
Hallo Herr...,
das mit der Relevanz von Nachrichten ist so eine Sache. Die Einschätzung hängt ja vor allem von den Befindlichkeiten des jenigen ab, der eine Nachricht zur Kenntnis nimmt. Aber das ist eine Binsenweisheit.
Aufarbeitungsthemen aus der Geschichte lassen sich auch initiieren. Kommt ganz aufs Eigeninteresse an und darauf, auf was oder wen man Rücksicht nehmen will. Was mir auffällt ist, dass unter den vielen, bei weitem nicht einmal ansatzweise zum Zwecke der Aufarbeitung aufgegriffenen Bereiche unserer jüngsten Geschichte einer unbedingt - quasi in eigener Sache - noch aufgegriffen werden sollte, aber gemieden wird, wie der Teufel das Weihwasser meidet:
Die Aufgaben des Journalismus in der DDR und die Rolle ihrer Journalisten.
Habe dieses Kapitel schon bei anderen Adressaten aufzuschlagen versucht, aber nur verbissenes Schweigen provoziert. Offenbar will niemand gegen den Wind pi... Für mich wäre es von gesellschaftlicher Bedeutung, den Menschen auch aufzuzeigen, wie sich Medienvertreter bedenkenlos vor jeden beliebigen, dreckigen Karren spannen lassen und in unserer lausigen deutschen Geschichte spannen gelassen haben.
Durch dieses opportunistische, eines Journalisten unwürdigen Verhaltens (was wird eigentlich in den Journalistenschulen über den Reiz von Freiheit und Unabhängigkeit in diesem, vom Grundsatz her ehrbaren Beruf vermittelt?), haben solche Zeitgenossen nicht nur moralisch Schuld auf sich geladen. Über diese Schuld redet heute keiner. Aber es wird Zeit, das endlich zu tun, wie ich finde. Diese DDR bestand schließlich nicht nur aus der Stasi- und Partei-Funktionärsclique und einer kadavergehorsamen Verwaltungselite. Im Propagandalärm der Ideologen waren besonders die Moderatoren in Rundfunk und Fernsehen maßgeblich laute Trommler.
Fragen Sie heute mal einen dieser Spezies, welche Art Meldungen sie von Montag bis Sonntag dem tauben Volk über den Gehörgang ins Hirn gepustet haben.
herzlichen Gruß - Klaus...